Die Öffnung der nationalen und lokalen Ökonomie im Zuge der Globalisierung führte zur Trennung der Wirtschaft von ihrer sozialen Verpflichtung, Ausschluss von Teilen der Gesellschaft aus dem Wirtschaftskreislauf, Gefährdung der Grundversorgung (Ernährung, Gesundheit, Energie)
An diesem Punkt setzt die Solidarische Ökonomie an. Sie entsteht auf Grund der Widersprüche und Misserfolge, die sich aus der Organisation des Marktes und des Staates ergeben.
Wegen diesen ökonomischen, politischen und sozialen Tendenzen veranstaltete der Fachbereich Sozialwissenschaften der Universität Kassel zusammen mit vier weiteren Universitäten in Imshausen 2004 eine internationale Sommerschule zum Thema „Solidarische Ökonomie in Brasilien und Europa“.
Nach dieser Sommerschule bildete sich die interdisziplinäre Arbeitsgemeinschaft „Solidarische Ökonomie“ aus den Teilnehmern der Sommerschule. Die Mitglieder der AG waren MitarbeiterInnen und StudentenInnen der Universität Kassel, der Evangelische Kirche Kurhessen Waldeck und des DGB. Bei den Treffen wurden über die verschiedenen Formen der Solidarischen Ökonomie in Deutschland und anderen Ländern diskutiert.
Nach der zweiten Sommerschule in Imshausen 2006 über das Thema „Solidarische Ökonomie in Europa – Betriebe und regionale Entwicklung“ gründete sich im April 2007 als ein weiterer Akteur der Solidarischen Ökonomie in Nordhessen der Verein zur Förderung der solidarischen Ökonomie e.V. Der Verein ist die Nachfolgeorganisation der AG Solidarische Ökonomie.
Er setzt sich zum Ziel, Initiativen der lokalen solidarischen Wirtschaftakteure durch Forschung über die verschiedensten Formen der solidarischen Ökonomie und der nachhaltige Entwicklung der Region zu fördern und gemeinsam eine Strategie für die Stärkung der Region zu entwickeln. Dafür führen Mitglieder des Vereins Studien zu den sozialen, ökologischen und intergenerativen Aspekten der solidarischen Ökonomie durch, um die endogenen Potentiale der Regionen in Deutschland und anderen Regionen in der Welt zu erfassen. Die Aktionsforschung dient als Grundlage für den zukünftigen (WiederAufbau bzw. Wiederaufbau von solidarischen Strukturen, die die betroffenen Regionen und ihre Gemeinschaften wieder aufwerten.